BERLIN, 14. August 2024. Home Office immer noch kein Stan­dard / Fahr­rad­bü­gel für E‑Bikes kei­ne Opti­on / PKW-Stell­plät­ze auf dem Bal­kon – War­um nicht?

Es wird Zeit, dass wir den Woh­nungs­bau neu den­ken! Pla­nun­gen für Neu­bau­pro­jek­te sehen immer noch aus wie in den 50er Jah­ren mit der ein oder ande­ren Erwei­te­rung aus dem Bereich “Erneu­er­ba­re Ener­gien”. Aber ein paar Solar­plat­ten, ein BHKW im Kel­ler oder etwas Fas­sa­den­grün machen doch noch kei­nen moder­nen Wohn­raum. Sie sind ledig­lich not­wen­di­ge Ergän­zun­gen des bis­he­ri­gen Stan­dards, wenn man die The­men “Umwelt­schutz” und “Nach­hal­tig­keit” ernst nimmt. Das mag auf den ers­ten Blick pro­vo­ka­tiv klin­gen, ist in Deutsch­land aber trau­ri­ge Realität.

Home Office muss zum Stan­dard werden
Wer einen genau­en Blick auf die aktu­el­len Grund­ris­se von Neu­bau­pro­jek­ten wirft, bleibt oft ernüch­tert zurück. Da sol­len sich nach wie vor die zukünf­ti­gen Eigen­tü­mer bezie­hungs­wei­se Mie­ter immer noch ent­schei­den, ob sie einen Raum als Kin­der­zim­mer oder als Home-Office ver­wen­den möch­ten. Und was geschieht, wenn eine Fami­lie zwei Kin­der hat und bei­de Ehe­part­ner im Home-Office arbei­ten? Arbei­tet dann einer wie­der am Küchen­tisch und der ande­re am Klapp­tisch im Schlaf­zim­mer? Das kann doch nicht ernst sein!

Hier braucht es Pla­nun­gen, die das „neue Nor­mal“ ent­spre­chend berück­sich­ti­gen! Klei­ner Remin­der: Schon die Anzahl der benö­tig­ten Steck­do­sen und Netz­werk­lei­tun­gen in einem Home-Office unter­schei­det sich exor­bi­tant vom Bedarf in einem Kinderzimmer.

Fahr­rad­bü­gel für E‑Bikes sind kei­ne Option

Min­des­tens genau­so lebens­fremd wie das Home-Office, wird das The­ma urba­ne Mobi­li­tät von vie­len Pla­nern, Pro­jekt­ent­wick­lern und Bau­un­ter­neh­men ange­gan­gen. Teil­wei­se soll man sich ja schon glück­lich schät­zen, wenn vor dem Haus ein paar Fahr­rad­bü­gel ange­bracht sind, bezie­hungs­wei­se über ein paar Trep­pen im Kel­ler­ge­schoss ein Fahr­rad­raum zur Ver­fü­gung gestellt wird. Set­zen! Sechs! Kann man da nur sagen! Wer schließt schon sein meh­re­re tau­send Euro teu­res E‑Bike im Frei­en an einen Fahr­rad­bü­gel an? Und haben Sie mal ver­sucht, ein Las­ten­fahr­rad in eine Kel­ler­box zu bekom­men? Das wird natür­lich nichts! Das Ergeb­nis: E‑Bikes und Las­ten­fahr­rä­der wer­den im Haus­flur abge­stellt oder sogar teil­wei­se mit in die Woh­nung genom­men. So ist das sicher­lich nicht geplant.

PKW-Stell­plät­ze auf dem Bal­kon – War­um nicht?
Und zu guter Letzt soll an die­ser Stel­le das The­ma PKW Stell­plät­ze beleuch­tet wer­den. Je nach Lage und Pro­jekt sind die Nut­zer einer Woh­nung ent­we­der gezwun­gen, ihr Auto irgend­wo im Stadt­teil abzu­stel­len und lan­ge Fuß­we­ge in Kauf zu neh­men oder es gibt über einen bestimm­ten Ver­teil­schlüs­sel meis­tens zu nied­rig kal­ku­lier­te Stell­plät­ze in einer Tief­ga­ra­ge. Sobald meh­re­re Fami­li­en zwei Autos besit­zen – nicht unge­wöhn­lich in der heu­ti­gen Zeit – geht die Rech­nung meis­tens schon nicht mehr auf. Über aus­rei­chend Lade­säu­len für die E‑Mobilität möch­te ich dabei gar nicht reden.

Ande­re Län­der sind da längst wei­ter. Schein­bar herr­schen hier weni­ger Denk-Tabus oder die kom­mu­na­len Bau­be­hör­den arbei­ten lösungs­ori­en­tier­ter. So sind indi­vi­du­el­le PKW-Stell­plät­ze auf dem zur Woh­nung gehö­ri­gen Bal­kon längst kein Novum mehr. Erreich­bar über den Fahr­stuhl ent­las­ten Sie so nicht nur den all­ge­mei­nen Ver­kehrs­raum, son­dern sor­gen auch für die Sicher­heit beim spät­abend­li­chen Fuß­weg vom Park­platz in die Wohnung.

Digi­tal pla­nen, digi­tal leben
Das Leben der Men­schen ist längst digi­tal! Die Pla­nung für den Wohn­raum oft­mals noch nicht. Hier ist die Bau­wirt­schaft gefragt. Es geht nicht um ein wenig BIM hier und eine App da, son­dern es geht um eine umfas­sen­de digi­ta­le Bau­pla­nung und Durch­füh­rung. Für die Beschaf­fung am Bau haben wir von Con­pur eine leis­tungs­star­ke Lösung ent­wi­ckelt. Übri­gens läuft alles in der Cloud. Kom­ple­xe  IT-Pro­zes­se braucht es dafür nicht. Wir den­ken die Bau­wirt­schaft neu, damit end­lich auch die Bau­wirt­schaft Zeit hat, selbst neu den­ken zu kön­nen. Denn Wohn­raum wird für Men­schen geschaf­fen und ihr Leben hat sich längst wei­ter­ent­wi­ckelt. Es wird Zeit, dass die Bau­wirt­schaft nun end­lich nachzieht.

Richard Lieh­mann, CEO von Con­pur, for­dert das Ende der bis­he­ri­gen Wohn­raum­pla­nung und plä­diert für neue Ent­wick­lun­gen, die sich am Leben der heu­ti­ge Men­schen orientieren.
Foto: Conpur

Über Con­pur

Das Ber­li­ner Unter­neh­men Con­pur digi­ta­li­siert alle Pro­zes­se bei der Beschaf­fung am Bau. Mit nur einer web­ba­sier­ten Cloud-Lösung ist das gesam­te Beschaf­fungs­vor­ha­ben steu­er­bar – von der Aus­schrei­bung bis zur Adhoc-Bestel­lung. Sämt­li­che Part­ner sind jeder­zeit kom­plett und trans­pa­rent ein­ge­bun­den. Die Lösung arbei­tet Schnitt­stel­len über­grei­fend und legt den Fokus auf Nach­hal­tig­keit in der Bau­wirt­schaft sowie die Rea­li­sie­rung der ESG-Kriterien.