- LCA-Add-on für Archicad: Werkzeug zur Lebenszyklusanalyse steht bereit -
Budapest/München, 5. Dezember 2024 – Graphisoft hat in seine BIM-Planungssoftware Archicad ein leistungsstarkes Tool zur Lebenszyklusanalyse (LCA) von Gebäuden integriert. Das LCA-Add-on für Archicad unterstützt Architektur- und Fachplanungsbüros dabei, CO₂-Emissionen von einzelnen Bauteilen oder kompletten Gebäudemodellen zu ermitteln, auszuwerten und anschließend die Optionen für ein ressourcenschonendes und emissionsarmes Bauwerk gegenüberzustellen. Das Werkzeug steht zum kostenlosen Download für Archicad 28 zur Verfügung.
Der aktuelle Bericht des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) macht deutlich: Der Bausektor ist für insgesamt 37 % des globalen CO₂-Ausstoßes verantwortlich. Allein diese Zahl zeigt, dass die Lebenszyklusbetrachtung von Gebäuden zunehmend an Wichtigkeit gewinnt. Denn das Wissen über die im Bauwerk gebundene graue Energie, über den CO₂-Ausstoß bei der Baustoffproduktion und Gebäudeerstellung, die Emissionen im Gebäudebetrieb und eine effiziente Weiter- und Wiederverwendung von Bauteilen, Werkstoffen und Baumaterialien hilft, wertvolle Ressourcen zu schonen und CO₂-Emissionen mittel- und langfristig zu verringern.
Den Lebenszyklus des Bauwerks schon im Entwurf verankern
Mit der Entwicklung des LCA-Add-ons trägt Graphisoft diesem Umstand Rechnung und ergänzt wichtige Funktionalitäten für eine umfassende Lebenszyklusbetrachtung: Bauwerksemissionen lassen sich mit dem LCA-Werkzeug für Archicad bereits ab der ersten Entwurfsskizze über die Planungs- bis in die Bauphase ermitteln. Architekt Bence Zobor, Senior Solution Manager bei Graphisoft und verantwortlich für die Entwicklung des Tools, stellt heraus, dass das LCA-Add-on in frühen Planungsphasen zum Einsatz kommen soll: „Wir wollen den Archicad-Nutzerinnen und ‑Nutzern mit dem LCA-Add-on ermöglichen, bereits ihre kompletten Entwurfsmodelle oder einzelne Bauteile mit CO₂-Kenndaten für die weitere Projektbearbeitung zu versehen und auszuwerten. Die Entscheidung darüber, welche Entwurfsvariante die ressourcenschonendste sowie nachhaltigste ist, wird damit viel einfacher – und deutlich früher als bisher im Projekt möglich.“
Ökobaudat und eigene Datensätze als Basis
Grundlage für die Ermittlung der CO₂-Emissionen ist die Online-Plattform Ökobaudat des Bun-desministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB). Die dort hinterlegten Datensätze enthalten ökologische Kennwerte vieler Bauprodukte, u. a. zum erforderlichen Primärenergieeinsatz bei der Herstellung oder zum entstehenden Treibhauspotenzial (GWP). Durch die systemoffene Schnittstelle (API) der Ökobaudat lassen sich die relevanten Kennwerte über Baustoffe, Systeme und Bauteile in die Entwurfsplanung überführen und anschließend mit den in Archicad modellierten Massen berechnen.
Ergänzend dazu ist es möglich, Kennwerte aus anderen Datenbanken zu Bauteilen und Systemaufbauten, Baustoffen oder Materialien im Entwurfsmodell hinzuzufügen. Aus Archicad wird dafür eine Excel-Tabelle exportiert, in die die zusätzlichen Infos eingetragen und anschließend zurück nach Archicad 28 importiert werden. Der Arbeitsaufwand für diesen Workflow ist überschaubar, um so LCA-relevante Daten zu Bauteilen etc. in eine modellbasierte Planung zu übernehmen.
LCA-Add-on wird gemeinsam mit der Community weiterentwickelt
Das Add-on steht den Servicevertrags- und Mietlizenz-Kund:innen (Subscription) sowie für die Archicad 28-Studentenversion zur Installation und kostenlosen Nutzung zur Verfügung. Das Installationsprogramm und weitere Informationen dazu finden sich auf der Graphisoft Community-Website. Ergänzt wird das Angebot durch ein nützliches Handbuch, das den schnellen Einsatz im eigenen Büro erleichtert.
Das Feedback von Anwenderinnen und Anwendern ist für alle zukünftigen Ausbauschritte elementar. Bence Zobor: „Wir haben sehr positive Rückmeldungen zu unserem LCA-Add-on bekommen. Es ist ein wichtiges Tool für die nachhaltige Entwurfsplanung mit Archicad, das große Auswirkungen auf Produktentscheidungen und den späteren Gebäudebetrieb hat. Darum setzen wir auf die Archicad-Community, die es in der nächsten Zeit hoffentlich intensiv nutzen wird und uns anschließend ihr Feedback gibt, um es noch besser zu machen.“
Weiterführende Informationen zu Archicad 28, zum LCA-Add-on und den weiteren Produkten von Graphisoft finden Sie auf der Presseseite unter: https://graphisoft.com/de/press-releases, mehr zu Graphisoft unter www.graphisoft.de und www.graphisoft.at.
Foto © Graphisoft; The Duke Ellington School of the Arts, Washington DC, USA, cox graae + spack architects
Foto © iStock.com/AndreyPopov; The Duke Ellington School of the Arts, Washington DC, USA, cox graae + spack architects
Graphisoft hat mit Archicad 1984 die erste modellbasierte Planungssoftware – was heute als BIM gilt – auf den Markt gebracht. Das Arbeiten mit Archicad ist Dank der benutzerfreundlichen Oberfläche besonders intuitiv und ermöglicht dem Anwender mit einem zentralen Modell zu arbeiten, aus dem sich alle Zeichnungen und Berechnungen live ableiten. Das Unternehmen ist darüber hinaus führend in der Branche mit innovativen Lösungen wie der BIMcloud®, die eine simultane Zusammenarbeit aller Partner ermöglicht. BIMx® von Graphisoft ist die weltweit führende mobile Anwendung für den einfachen Zugriff auf BIM für Bauherren und Projektbe-teiligte. DDScad™ bietet dem Anwender intelligente Werkzeuge für die Elektro- und SHKL-Planung, integrierte Berechnungen und umfassende Möglichkeiten zur Dokumentation der ge-samten technischen Gebäudeausrüstung. Mit zahlreichen Schnittstellen zu anderen Software-Lösungen wird der Austausch von 3D- und BIM-Informationen mit anderen Planungspartnern, wie Tragwerksplanern, Haustechnikern oder Energieberatern beschleunigt und optimiert. Für den BIM-basierten Datenaustausch bildet die IFC-Schnittstelle die Basis für den OPEN BIM Prozess, also den offenen modellorientierten Datenaustausch.
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